Spätgotischer Flügelaltar von Peter Breuer und Hans Hesse, um 1505

Konservierung und Restaurierung | Auftraggeber: Ev.-Luth. St.-Jakobi-Johannes-Kirchgemeinde Chemnitz

Projekt: Die von Peter Breuer geschnitzte Kreuzigungsgruppe und die Hans Hesse zugeschriebenen Malflügel des fragmentarisch erhaltenen Altarretabels aus der Jakobikirche in Chemnitz entstanden um 1505. Bereits kurze Zeit später wurden die Tafelmalereien mutwillig beschädigt und infolgedessen Mitte des 16. Jahrhunderts vollständig übermalt, wobei auf andere Bildinhalte zurückgegriffen wurde. In diesem Zuge erhielten die Tafeln die heute noch vorhandenen rückseitigen Malereien. Auch die vier Skulpturen sind mehrfach überfasst worden.
Besonders die vorderseitigen Tafelmalereien zeugen von dieser bewegten Geschichte, deren Erscheinungsbild geprägt ist von unvollständig ausgeführten Überfassungsabnahmen. Mit der Aussicht, die Retabelfragmente wieder in ihren ursprünglichen Kontext in der Jakobikirche einzubinden, umfasste die Bearbeitung neben der konservatorischen Sicherung des hölzernen Trägers und der Fassungen auch weiterführende restauratorische Maßnahmen, wie die Abnahme der Überfassungsreste und die Retusche von Fehlstellen.

Leistungen:

  • Kunsttechnologische Untersuchung
  • Konsolidierung des hölzernen Trägers sowie der Fassungs- und Malschichten
  • Oberflächenreinigung
  • Abnahme verunklärender Übermalungs- und Überfassungsreste
  • Kittung und farbliche Integration von Fehlstellen
  • Firnisauftrag
  • Fotografische Dokumentation, Kartierungen

Spätgotischer Flügelaltar von Peter Breuer und Hans Hesse. Die Innenausstattung der Kirche umfasst drei Altäre und zahlreiche Skulpturen und Gemälde. Diese sind im Rahmen dieses Projektes aufwendig konserviert und restauriert. Neben der konservatorisch notwendigen Sicherung der stark gefährdeten Kunstobjekte sollte mithilfe ergänzender restauratorischer Maßnahmen wieder ein geschlossenes Erscheinungsbild erzeugt werden. Das Ziel bestand darin, bei der Reinigung, Konsolidierung, Reintegration von Fehlstellen, Kittung und Retusche der bestehenden Fassung und Blattmetalloberflächen homogen geschlossene bzw. fachtechnisch korrekte Oberflächen herzustellen, welche sich am Bestand des betreffenden Objekts orientieren.

Konzept

Zusammenfassend sind folgende Maßnahmen konzipiert: trockene Oberflächenreinigung und weiterführende Reinigung und Konsolidierung des hölzernen Trägers und Konsolidierung der Fassungs- und Malschichten und Behandlung von Deformationen an Leinwandgemälden und Entfernung bzw. Isolierung und Überkittung korrodierter Nägel sowiwe holztechnische und holzbildhauerische Reparaturen und Ergänzungen und Kittung bzw. Grundierung ergänzter Elemente und Neuvergoldung stark durchgeriebener Goldbereiche und Retusche von Fehlstellen, des weiteren Überarbeitung verfärbter Retuschen/Überzüge und Abschlussüberzug und Rückseitenschutz für Leinwandgemälde und Ertüchtigung und Standsicherheit der Skulpturen und Aufbau des Hochaltars und Wiedermontage der beweglichen Objekte