Leinwandtapeten aus dem Herrenhaus Ermlitz, um 1770

Untersuchung, Konservierung und Restaurierung

Projekt: Das Herrenhaus in Ermlitz stellt mit seinen hochwertigen textilen Wandbespannungen ein einzigartiges kulturgeschichtliches Zeugnis dar. Einige der nahezu vollständig erhaltenen Tapeten wurden bereits im Rahmen einer Kooperation der Apel’schen Kulturstiftung, der Kultur-Gut Ermlitz GmbH und der Hochschule für Bildenden Künste Dresden restauriert und wieder in der Beletage des Herrenhauses montiert.
Nun wurden die Tapeten des sog. Blumenzimmers erstmals gesichtet und untersucht. Die Restaurierung wurde konzipiert und anhand einer Tapetenbahn exemplarisch durchgeführt. Ziel des Projektes war neben der theoretischen Auseinandersetzung mit dem kupferfraßgeschädigten Bildträger die Durchführung von Versuchen zur Stabilisierung von Gewebeverletzungen in Vorbereitung einer bevorstehenden Doublierung.

Leistungen:

  • Studie zur Provenienz und zum kulturhistorischen Hintergrund des Herrenhauses Ermlitz und seiner Ausstattung
  • Bestandserfassung und Zustandserhebung der Tapeten des sog. Blumenzimmers
  • Entwicklung eines Konzepts zur Konservierung und Restaurierung
  • Malschichtkonsolidierung und Oberflächenreinigung einer Tapetenbahn
  • Versuche zur Sicherung von Brüchen und Fehlstellen im textilen Bildträger in Vorbereitung der Doublierung
  • Fotografische Dokumentation, Kartierungen

Leinwandtapeten aus dem Herrenhaus Ermlitz. Die Innenausstattung der Kirche umfasst drei Altäre und zahlreiche Skulpturen und Gemälde. Diese wurden im Rahmen dieses Projektes aufwendig konserviert und restauriert. Neben der konservatorisch notwendigen Sicherung der stark gefährdeten Kunstobjekte sollte mithilfe ergänzender restauratorischer Maßnahmen wieder ein geschlossenes Erscheinungsbild erzeugt werden. Das Ziel bestand darin, bei der Reinigung, Konsolidierung, Reintegration von Fehlstellen, Kittung und Retusche der bestehenden Fassung und Blattmetalloberflächen homogen geschlossene bzw. fachtechnisch korrekte Oberflächen herzustellen, welche sich am Bestand des betreffenden Objekts orientieren.

Konzept

Zusammenfassend sind folgende Maßnahmen konzipiert: trockene Oberflächenreinigung und weiterführende Reinigung. Konsolidierung des hölzernen Trägers und Konsolidierung der Fassungs- und Malschichten. Behandlung von Deformationen an Leinwandgemälden und Entfernung bzw. Isolierung und Überkittung korrodierter Nägel sowiwe holztechnische und holzbildhauerische Reparaturen und Ergänzungen. Kittung bzw. Grundierung ergänzter Elemente und Neuvergoldung stark durchgeriebener Goldbereiche. Retusche von Fehlstellen, des weiteren Überarbeitung verfärbter Retuschen/Überzüge. Abschlussüberzug und Rückseitenschutz für Leinwandgemälde und Ertüchtigung und Standsicherheit der Skulpturen und Aufbau des Hochaltars und Wiedermontage der beweglichen Objekte.